Veganes Make-up: Einführung und Unterschiede zu konventionellen Kosmetikprodukten

Veganes Make-up: Einführung und Unterschiede zu konventionellen Kosmetikprodukten

1. Was ist veganes Make-up?

Eine kurze Einführung in vegane Kosmetik

Veganes Make-up ist eine Form der Kosmetik, die komplett ohne tierische Inhaltsstoffe hergestellt wird. Im Gegensatz zu herkömmlichen Produkten setzt vegane Kosmetik auf pflanzliche oder synthetische Alternativen und verzichtet sowohl auf tierische Bestandteile als auch auf Tierversuche. Dies bedeutet, dass Produkte wie Honig, Bienenwachs, Karmin (ein Farbstoff aus Schildläusen) oder Lanolin (aus Schafwolle) konsequent ausgeschlossen werden.

Welche Inhaltsstoffe werden bei veganem Make-up ausgeschlossen?

Tierischer Inhaltsstoff Herkunft Vegane Alternative
Bienenwachs Bienen Candelillawachs, Carnaubawachs
Lanolin Schafwolle Pflanzliche Öle & Buttern
Karmin Schildläuse Pflanzliche Farbstoffe
Kollagen Tiere (meist Rinder oder Fische) Pflanzliches Kollagen, Algenextrakte
Warum wird vegane Kosmetik in Deutschland immer beliebter?

Immer mehr Menschen in Deutschland legen Wert auf Nachhaltigkeit, Tierwohl und Umweltschutz – das spiegelt sich auch im Kosmetikregal wider. Vegane Make-up-Produkte sind nicht nur frei von tierischen Stoffen, sondern oft auch frei von schädlichen Zusatzstoffen wie Parabenen oder Silikonen. Viele Verbraucher*innen schätzen die Transparenz und ethischen Prinzipien veganer Marken. Zudem gibt es mittlerweile eine große Auswahl an veganen Produkten in Drogerien und Apotheken, sodass der Umstieg leicht fällt.

2. Unterschiede zu konventionellen Kosmetikprodukten

Was unterscheidet veganes Make-up von herkömmlichen Produkten?

Veganes Make-up liegt in Deutschland absolut im Trend – aber was macht es eigentlich anders als herkömmliche Kosmetik? Der Unterschied steckt oft im Detail: bei den Inhaltsstoffen, der Herstellung und beim Thema Tierversuche. Damit du schnell einen Überblick bekommst, findest du hier die wichtigsten Unterschiede verständlich erklärt.

Inhaltsstoffe

Veganes Make-up enthält keine tierischen Bestandteile wie Bienenwachs, Lanolin (Wollfett), Karmin (aus Läusen gewonnener Farbstoff) oder Kollagen. Stattdessen kommen pflanzliche oder synthetische Alternativen zum Einsatz. Herkömmliches Make-up nutzt dagegen häufig tierische Inhaltsstoffe, weil sie günstig und einfach verfügbar sind.

Inhaltsstoff Vegan Herkömmlich
Bienenwachs Nein Ja
Karmin (Farbstoff) Nein Ja
Pflanzliche Öle (z.B. Jojobaöl) Ja Gelegentlich
Synthetische Pigmente Ja Teilweise

Herstellungsprozesse

Bei veganen Make-up-Produkten wird nicht nur auf tierische Inhaltsstoffe verzichtet, sondern auch auf tierische Hilfsmittel während der Produktion. Das heißt: Keine Filterung mit Gelatine, keine Verwendung von Milchprodukten oder Honig. Hersteller achten zudem oft auf nachhaltige und umweltschonende Prozesse.

Kurz zusammengefasst:
  • Keine tierischen Hilfsstoffe in der Produktion.
  • Oft nachhaltigere Verpackungen und weniger Plastik.
  • Zertifizierungen wie das Vegan-Label sind weit verbreitet.

Tierversuche: Ein sensibles Thema in Deutschland

Einer der größten Unterschiede betrifft Tierversuche. In Deutschland sind Tierversuche für dekorative Kosmetik gesetzlich verboten – das gilt allerdings nur für Produkte, die nach 2013 entwickelt wurden. Vegane Marken gehen meist noch einen Schritt weiter und garantieren, dass weder Inhaltsstoffe noch Endprodukte an Tieren getestet wurden – auch nicht im Ausland. Bei herkömmlicher Kosmetik ist das nicht immer eindeutig nachvollziehbar.

Kriterium Veganes Make-up Klassisches Make-up
Tierschutz-Zertifikate (z.B. Leaping Bunny) Häufig vorhanden Seltener vorhanden
Tierversuchsfreie Produktion garantiert? Meist ja (siehe Label) Nicht immer klar erkennbar

Schneller Überblick: Veganes vs. konventionelles Make-up

  • Inhaltsstoffe: Vegan = ohne tierische Bestandteile; konventionell = oft mit tierischen Stoffen.
  • Herstellung: Vegan = ohne tierische Hilfsmittel; konventionell = teilweise mit tierischen Nebenprodukten.
  • Tierschutz: Vegan = meist tierversuchsfrei zertifiziert; konventionell = nicht immer gewährleistet.

Mit diesem Wissen kannst du beim nächsten Beauty-Shopping bewusster entscheiden, welche Produkte zu deinen Werten passen!

Typische Inhaltsstoffe und deren Alternativen

3. Typische Inhaltsstoffe und deren Alternativen

Tierische Inhaltsstoffe in klassischer Kosmetik

Viele herkömmliche Make-up-Produkte enthalten tierische Bestandteile, die in der veganen Kosmetik bewusst vermieden werden. Diese Inhaltsstoffe stammen oft von Tieren oder werden durch tierische Nebenprodukte gewonnen. Im Folgenden findest du eine Übersicht über einige der häufigsten tierischen Inhaltsstoffe und deren Funktion:

Tierischer Inhaltsstoff Funktion im Produkt Pflanzliche/Synthetische Alternative
Bienenwachs (Cera Alba) Konsistenzgeber, pflegend Candelilla- oder Carnaubawachs
Karmesin (Cochenille) Rote Farbe für Lippenstift & Rouge Pflanzliche Farbstoffe wie Rote Bete, synthetische Pigmente
Lanolin (Wollwachs) Feuchtigkeitsspender, macht cremig Pflanzenöle wie Shea- oder Kokosöl
Kollagen Anti-Aging, Hautelastizität Pflanzliche Kollagen-Alternativen aus Soja oder Weizenprotein
Keratine Stärkung der Haare in Mascara/Brow-Gel Pflanzenproteine wie Erbsenprotein, Sojaprotein
Squalan aus Haifischleberöl Hautpflege, feuchtigkeitsspendend Squalan aus Oliven oder Zuckerrohr
Muskus (Moschus) Duftstoff in Parfums/Make-up-Produkten Synthetischer Moschus, ätherische Öle pflanzlichen Ursprungs

Wie erkenne ich vegane Alternativen?

Vegane Produkte sind meist mit einem entsprechenden Siegel („vegan“, „cruelty-free“) gekennzeichnet. Bei den Inhaltsstoffen lohnt sich ein genauer Blick auf die Verpackung: Pflanzliche und synthetische Alternativen stehen klar aufgelistet. Marken wie z.B. Alverde, Sante oder Laverana setzen bewusst auf solche Alternativen und bieten eine breite Auswahl an veganem Make-up.

Tipp aus dem Alltag:

Achte beim Einkauf nicht nur auf das Vegan-Siegel, sondern auch auf regionale Herkunft und umweltfreundliche Verpackungen – so tust du dir und der Umwelt doppelt Gutes!

4. Zertifizierung und Siegel: Worauf Verbraucher*innen achten sollten

Wer sich für veganes Make-up interessiert, steht oft vor einer Vielzahl an Produkten und Versprechen. Um sicherzugehen, dass das gewünschte Kosmetikprodukt wirklich vegan ist, lohnt sich ein Blick auf anerkannte Zertifizierungen und Labels. Diese Siegel bieten Orientierung und helfen dabei, echte vegane Produkte von konventionellen oder nur scheinbar „grünen“ Alternativen zu unterscheiden.

Bekannte vegane Siegel in Deutschland

In Deutschland gibt es mehrere Zertifikate und Labels, die vegane Kosmetikprodukte kennzeichnen. Sie prüfen verschiedene Kriterien wie den Verzicht auf tierische Inhaltsstoffe und Tierversuche.

Siegel/Label Kriterien Erkennungsmerkmal
Veganblume (The Vegan Society) Keine tierischen Inhaltsstoffe, keine Tierversuche Veganblume
Leaping Bunny Garantiert tierversuchsfrei, aber nicht automatisch vegan Leaping Bunny
NATRUE Vegan Pflanzliche Inhaltsstoffe, keine tierischen Bestandteile NATRUE Logo
PETA Cruelty-Free & Vegan Keine Tierquälerei und keine tierischen Bestandteile PETA Vegan Logo

Worauf sollte man beim Einkauf achten?

  • Sichtbarkeit der Siegel: Achte auf gut erkennbare Logos auf der Verpackung.
  • Zertifizierungsstellen: Prüfe, ob das Label von einer unabhängigen Organisation vergeben wird.
  • Zutatenliste: Auch mit Siegel lohnt sich ein kurzer Blick auf die Inhaltsstoffe – Begriffe wie „Carmine“, „Lanolin“ oder „Keratin“ deuten auf tierische Bestandteile hin.
  • Kombination aus vegan & cruelty-free: Manche Produkte sind zwar tierversuchsfrei, aber nicht zwingend vegan – am besten beide Siegel suchen!

Tipp aus dem Alltag:

Viele deutsche Drogeriemärkte wie dm oder Rossmann haben inzwischen eigene Produktlinien mit zertifizierten veganen Kosmetika im Sortiment. Die entsprechenden Labels sind meist gut sichtbar angebracht und erleichtern die Auswahl beim Shopping enorm.

5. Nachhaltigkeit & Umweltaspekte

Veganes Make-up und Umweltschutz in Deutschland

In Deutschland achten immer mehr Menschen darauf, wie ihre Kosmetikprodukte hergestellt werden. Veganes Make-up steht dabei besonders im Fokus, weil es nicht nur ohne tierische Inhaltsstoffe auskommt, sondern auch oft nachhaltiger produziert wird. Viele Marken setzen auf recycelbare Verpackungen, verzichten auf Mikroplastik und unterstützen Zero-Waste-Konzepte. Das passt perfekt zum aktuellen Trend in deutschen Großstädten, wo das Bewusstsein für Umweltschutz und Nachhaltigkeit stetig wächst.

Unterschiede zu konventioneller Kosmetik

Kriterium Veganes Make-up Konventionelle Kosmetik
Inhaltsstoffe Pflanzlich, keine tierischen Bestandteile Oft tierische Fette oder Bienenwachs enthalten
Tierversuche Keine Tierversuche (zertifiziert) Nicht immer garantiert tierversuchsfrei
Verpackung Häufig recyclebar oder nachfüllbar Meist Einweg-Plastikverpackungen
Mikroplastik Meist ohne Mikroplastik formuliert Mikroplastik oft enthalten
Nachhaltige Produktion Fokus auf faire Lieferketten & Umweltfreundlichkeit Weniger Transparenz bei Produktionsbedingungen

Zero-Waste und regionale Marken als Vorreiter

Zahlreiche vegane Kosmetikmarken in Deutschland legen Wert auf Zero-Waste: Sie bieten Nachfüllsysteme an oder verwenden Glas statt Plastik. Zudem kooperieren viele mit lokalen Produzenten, um Transportwege kurz zu halten und CO₂-Emissionen zu reduzieren. Dadurch profitieren nicht nur Umwelt und Tiere, sondern auch Konsumenten – sie bekommen hochwertige Produkte, die ein gutes Gewissen schenken.

6. Trends und Akzeptanz in Deutschland

Analyse der aktuellen Marktentwicklung

Der vegane Kosmetikmarkt in Deutschland boomt. Immer mehr Marken – von etablierten Unternehmen bis hin zu jungen Start-ups – setzen auf vegane Formulierungen. Laut einer aktuellen Studie des Kosmetikverbands VKE ist der Umsatz mit veganen Make-up-Produkten in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Drogeriemärkte wie dm, Rossmann oder Müller haben ihr Sortiment deutlich erweitert und bieten mittlerweile eigene vegane Linien an. Besonders junge Verbraucher:innen legen Wert auf transparente Inhaltsstoffe und tierfreundliche Herstellungsprozesse.

Marktentwicklung im Überblick

Kategorie 2019 2021 2023
Umsatz vegane Kosmetik (in Mio. €) 320 410 510
Anteil am gesamten Kosmetikmarkt (%) 7% 10% 13%
Anzahl zertifizierter Produkte ca. 2.000 ca. 3.200 über 5.000

Verbrauchertrends: Was wünschen sich die Kund:innen?

Die Nachfrage nach veganem Make-up wird vor allem durch ein wachsendes Bewusstsein für Nachhaltigkeit, Tierschutz und Gesundheit getrieben. Viele Konsument:innen möchten wissen, woher die Inhaltsstoffe stammen und ob sie umweltverträglich sind. Transparenz bei der Kennzeichnung („vegan“, „tierversuchsfrei“, „bio“) spielt dabei eine große Rolle.

Beliebte Produktgruppen bei veganer Kosmetik:

  • Lippenstifte und Lipgloss ohne Bienenwachs
  • Puder und Foundations ohne tierische Farbstoffe wie Karmin
  • Mascara mit pflanzlichen Wachsen statt Lanolin oder Schellack
  • Lidschatten mit mineralischen Pigmenten statt tierischer Bestandteile
  • Nagellacke ohne tierische Zusätze oder Testungen an Tieren
Tipp aus der Community:

Laut einer Umfrage unter deutschen Beauty-Blogger:innen achten über 70% ihrer Follower gezielt auf vegane Siegel beim Make-up-Kauf.

Gesellschaftliche Akzeptanz in Deutschland

Vegane Kosmetik ist längst kein Nischenthema mehr. In Großstädten wie Berlin, Hamburg oder München gibt es zahlreiche Stores, die ausschließlich vegane Produkte führen. Auch im ländlichen Raum wächst das Angebot stetig. Die gesellschaftliche Akzeptanz zeigt sich auch daran, dass viele konventionelle Marken ihre klassischen Produkte überarbeiten und als vegane Varianten neu auf den Markt bringen.

Kulturelle Besonderheiten:

  • In sozialen Medien wie Instagram und TikTok werden vegane Beauty-Hacks millionenfach geteilt.
  • Blogger:innen und Influencer:innen aus Deutschland setzen Trends für bewussten Konsum und nachhaltige Schönheitspflege.
  • Zertifikate wie „Vegan Society“ oder „PETA Cruelty-Free“ gewinnen bei deutschen Verbraucher:innen an Vertrauen.

Die steigende Nachfrage, das wachsende Angebot und die breite gesellschaftliche Akzeptanz zeigen: Veganes Make-up ist fest in der deutschen Beauty-Kultur angekommen.